Premier League: eine Markenidentität, die hart arbeitet und hart spielt.
Toshi Omagari von Monotype arbeitete eng mit der Agentur DesignStudio zusammen, um für die Premier League, die höchste Spielklasse des englischen Fußballs, eine robuste, geometrische Sans zu entwickeln, die sich in einer Vielzahl von Medien bewähren muss: auf Bildschirmen und Plakaten, in Spielstandanzeigen und Tabellen.
Bis zuletzt hatte die erste Liga Englands eine Versalienschrift verwendet, die zunehmend an ihre Grenzen stieß. Die Marke wünschte sich eine frischere, direktere typografische Ansprache und ein Buchstabendesign, das an die Anforderungen verschiedener Medien angepasst ist. Da der Wettbewerb zwischen den europäischen Profi-Fußballligen so groß ist wie nie zuvor, soll die neue Markenidentität nicht nur optisch, sondern auch kommerziell ganz vorn mitmischen.
Premier League logo before and after.
„Wir haben uns von etwas verabschiedet, was vor zehn Jahren entworfen wurde und nicht für das digitale Zeitalter geeignet ist“, erzählt das DesignStudio-Team. „Zuerst haben wir den Löwen vereinfacht und komplett neu gezeichnet. Schon dieser Schritt fühlte sich sauberer und einfacher an. Nun brauchten wir eine Schrift, die im Großen eindrucksvoll auftritt und gleichzeitig in der digitalen Anwendung ordentlich funktioniert.“
Die neue Schrift sollte einerseits in groß gesetzten Wörtern ein prägnantes Bild abgeben, und gleichzeitig in vielen klein gesetzten Informationen funktionieren (Tabellen, Spielstandanzeigen …) sowie – als Condensed Variante – auch besonders lange Spielernamen verkraften. Aus diesen Anforderungen ergaben sich einige überraschende typografische Experimente, bei denen unter anderem der Name des englischen Spielers Alex Oxlade-Chamberlain vom FC Liverpool als Beispielwort für Schriftmuster diente.
„Es war einer dieser Fälle, wo man sofort merkt, dass eine steife Großbuchstaben-Schrift nicht funktionieren kann.“ erinnert sich DesignStudio. „Es hat Spaß gemacht, das zu lösen.“
Die Wurzeln des Premiere-League-Schriftdesigns liegen in einer Wortmarke, die von DesignStudio in der Anfangsphase des Rebrandings gezeichnet wurde. Omagari ließ sich von den leicht verjüngenden Sporne der Kleinbuchstaben r, g und m inspirieren und übertrug dieses Detail in enger Zusammenarbeit mit dem Monotype Studio in die DNA der exklusiven Schriftfamilie. Der Schriftentwerfer verbrachte einige Zeit im Büro des Studios im Osten Londons, wo er mit dem Team Buchstaben entwarf, die in enormer Größe ausgedruckt wurden, um gemeinsam an Verbesserungen zu arbeiten.
„Wir wussten, dass sie im Fernsehen und auf Mobilgeräten häufig verwendet wird. Daher war es wichtig, dass die Zahlen unterschiedlich und eindeutig sind“, sagt Omagari.
Obwohl Premier Sans ein Arbeitstier sein musste, das über alle Berührungspunkte – TV, Print, Website, Apps und alles, was dazugehört – funktioniert, war es gleichzeitig wichtig, dass sie der Marke eine gibt und sich nicht scheut, etwas Charakter zu zeigen.
„Natürlich ist es erst mal eine funktionale Schrift, und trotzdem kann man auf dieser Basis ein paar Akzente setzen“, ergänzt das Studio-Team.
DesignStudio.
“Gemeinsam mit Toshi haben wir zunächst nach Glyphen gesucht, die etwas interessanter aussehen als die Alternativen, und widmeten uns danach den Zahlen und der Interpunktion. Es ging darum, Details zu entdecken, die keinen Einfluss auf die Lesbarkeit von Textblöcken haben, aber der Schrift eine Persönlichkeit geben, die sich auf Plakaten und in Überschriften entfaltet.“
Leichte Winkel an den Spitzen der Vertikalen trugen dazu bei, die Schrift von anderen geometrischen Sans abzugrenzen. Insbesondere die Zahlen stellen ein Alleinstellungsmerkmal dar, das beim Einsatz für Spielminuten, Spielständen, Tabellen, Spielernummern und anderen Daten leicht zu erkennen sein wird.
„Wir wussten, dass vor allem die Ziffern der Schrift viel im Fernsehen und auf dem Handy zu sehen sein wird, daher war es uns ein Anliegen, diese anders und eindeutig zu gestalten“, sagt Omagari.
Neben der Funktionalität von Premier Sans ging es bei ihrer Entwicklung auch darum, die Marke Premier League auch visuell in die erste Liga des Brandings zu bringen, wo sich nicht nur Sportmarken tummeln, sondern auch globale Unternehmen wie Google, Amazon oder NBC, die auf dem Gebiet der Sportvermarktung führend sind.
„Wir waren auf der Suche nach etwas, das sich persönlicher und offener anfühlt“, fügt DesignStudio hinzu. „Wie ein guter Kumpel in der Welt der großen Marken.“
„Wenn die Leute heute Fußball schauen, werden sie vor allem durch ihr Handy und ihren Computer abgelenkt, und deshalb kämpfen wir auf diesem Gebiet genauso um Aufmerksamkeit wie im Wettbewerb mit internationalen Sportmarken.“