So verleihst du deiner Marke einen menschlichen Touch.
Manchmal hat man das Gefühl, kaum noch echte Menschen anzutreffen. Immer häufiger interagieren wir mit fragwürdigen Bots, synthetischen Stimmen und künstlicher Intelligenz. Sogar Influencer, die sich als „authentisch“ bezeichnen, zeigen nur ein verfälschtes Bild von sich. Optische Filter sind mittlerweile Standard.
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, Ihrer Marke einen menschlichen Touch zu verleihen.
Es ist kein Wunder, dass viele sogenannte Vordenker auf „Authentizität“ drängen – ganz gleich, ob bei Büchern, Kursen oder TED-Talks. Sie haben verstanden, dass echte Menschen am besten auf andere echte Menschen reagieren. Wir alle verlangen nach Herzklopfen. Emotionen. Sogar Unvollkommenheit. Menschen schätzen Menschlichkeit.
Ihre Marke sollte dies miteinbeziehen.
Um gemocht zu werden, bedarf es Persönlichkeit.
Kluge Marken kennen unsere angeborene Anziehung zu Menschlichkeit und arbeiten daran, eine authentische Persönlichkeit zu entwickeln. Indem sie ihre Grundsätze kundtun, sich sensibel verhalten und eine menschliche Aura und Stimme schaffen, versuchen viele Unternehmen, sich aufgeschlossen, unkompliziert und freundlich zu präsentieren. Also genau wie … Menschen.
Menschlichkeit hängt vom Design ab.
Gemeinsam mit Ihrer Markenbotschaft ist das Design entscheidend dafür, wie die Welt Ihre Marke wahrnimmt. Durchdachtes, effektives Design sorgt dafür, dass ein bleibender Eindruck entsteht und sich Ihre Marke abhebt und in Erinnerung bleibt. Es reflektiert und verfestigt die einzigartige Persönlichkeit Ihrer Marke und deren Stand in der Markenlandschaft.
Und im Zentrum jedes starken menschlichen Designs steht die Typografie.
Die Macht der Schriftart.
Der englische Begriff „Typeface“, also „Schriftgesicht“, ist tatsächlich sehr treffend. Denn genauso, wie wir ein menschliches Gesicht sofort bei Erblicken kategorisieren, ziehen wir Schlussfolgerungen zu einer Marke über ihr Schriftbild. Von rau bis schick, von jugendlich bis reif, von gelassen bis dynamisch, von höflich bis frech – das Erscheinungsbild der Buchstabenformen Ihrer Marke verrät der Welt, wer Sie sind.
Comic Sans® ist dafür ein gutes Beispiel.
Comic Sans, der allgegenwärtige Font aus Comicbuch-Dialogen, hat definitiv einige Kritiker. Aber die Hintergrundgeschichte und andauernde Häufigkeit verdient unsere Aufmerksamkeit, denn sie zeigt so eindrücklich die Macht von Fonts und den inhärenten Wunsch nach einem menschlichen Touch bei Schriftarten.
Warum existiert Comic Sans eigentlich?
Wie Simon Garfield im Buch Just My Type: A Book about Fonts erläutert, erschuf ein „Typografie-Ingenieur“ mit dem Namen Vincent Connare Comic Sans 1994 bei Microsoft für einen ganz bestimmten Zweck. Er hatte eine bis dahin unveröffentlichte Version der Software „Microsoft Bob“ gesehen, in der ein freundlich illustrierter Hund mit dem Namen „Rover“ die Benutzer mit den Microsoft-Funktionen vertraut machen sollte. Die für die Sprechblasen gewählte Schriftart, Times New Roman®, passte nicht zum lustigen, freundlichen, offenen und nicht einschüchternden Vibe, den Microsoft Bob versprühen sollte.
Also machte sich Connare an die Arbeit und erstellte einen passenden Font für freundliche kleine Sprechblasen. Dieser Font sah nach Handschrift aus, rund und unschuldig.
Leider stellte sich heraus, dass der Font aus technischen Gründen nicht in die kurzlebige Software Microsoft Bob integriert werden konnte. Aber er wurde dann doch noch veröffentlicht – mit Windows 95. Danach gab es kein Zurück mehr.
Als Benutzer Comic Sans zwischen den formelleren und herkömmlichen Schriftarten entdeckten, waren sie wie magisch davon angezogen, da sich der Font freundlich, warm und bescheiden anfühlte. In einem Wort: menschlicher.
Heute ist Comic Sans überall zu sehen – von Speisekarten in Restaurants über Polizeiwagen bis hin zu Kriegsdenkmälern. Daraus lässt sich ableiten, dass die Menschen sich nach Typografie sehnen, zu der sie eine Beziehung aufbauen können.
(An dieser Stelle möchte das Monotype-Team darauf hinweisen, dass es natürlich viele andere Beispiele für Schriftarten mit menschlichem Touch gibt, nicht nur Comic Sans. Über die Ähnlichkeitssuche können Sie eine lange Liste mit Alternativen anzeigen.)
Was macht einen Font menschlich?
Haben Sie schon mal mit einem Kundenservice-Mitarbeiter gechattet und waren sich nicht sicher, ob Sie gerade mit einem echten Menschen kommunizieren? Unterbewusst oder bewusst sucht man nach Hinweisen, um den Gesprächspartner als „Bot“ oder „Nicht-Bot“ einzuordnen.
Dasselbe gilt auch für Typografie. Manchmal ist es leicht zu erkennen, was einen Font menschlich macht, und manchmal lässt es sich nicht benennen. Handschriftliche Fonts erwecken natürlich den Eindruck, von einer realen Person geschrieben worden zu sein. Aber auch traditionellere Schriftarten können Menschlichkeit ausstrahlen.
Was ist ein humanistischer Font?
Humanistische Schriftarten sind die menschlichsten Schriftarten.
Obwohl humanistische Schriftarten mittlerweile stärker definiert und standardisiert aussehen als handschriftliche Schriftarten, werden sie doch stark von ihren kalligrafischen Wurzeln bestimmt – den Bewegungen der menschlichen Hand. Selbst die zeitgenössischsten humanistischen Sans-Serif-Schriften reflektieren die Proportionen, Formen und Sensibilität, die sich für die meisten Leser aufgrund der langen Geschichte des geschriebenen Wortes einfach „richtig“ anfühlt.
Sans-Serif-Schriften haben außerdem einen weiteren Vorteil: Sie sind einfacher zu lesen. Monotype führte gemeinsam mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) eine Studie durch, bei der die Lesbarkeit zweier verschiedener Schriftarten für Anzeigen in Kraftfahrzeugen verglichen wurde: Eurostile®, die quadratische Groteske, und Frutiger®, die humanistische Sans-Serif. Wenn Sie weitere Informationen zur Studie haben möchten, finden Sie diese hier. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass humanistische Sans-Serif-Schriften schneller und genauer gelesen werden können.
Außerdem fühlt sich Frutiger wärmer und herzlicher an als der kastenförmige, technische Eurostile-Font.
Suchen Sie Ihre Schriftart sorgfältig aus.
Handschriftliche Schriftarten sind per Definition menschlicher. (Schließlich hat jeder eine ganz eigene Handschrift.) Da handschriftliche Schriftarten jedoch so stark Persönlichkeit vermitteln, sollten diese Fonts nur mit großer Umsicht eingesetzt werden. Terrance Weinzierl, Creative Type Director bei Monotype, erklärt die Herausforderung: „Handschriftliche Schriftarten sorgen sofort für eine menschliche Optik, doch die Menschen reagieren darauf sehr sensibel, ähnlich wie bei Gesichtsausdrücken. Eine Vielzahl an Optionen muss miteinbezogen werden und Sie müssen den perfekten handschriftlichen Font auswählen.“
Bei einem handschriftlichen Font beeinflussen viele Faktoren, wie er wahrgenommen wird. Bedenken Sie:
- Das offensichtliche Medium. Sieht die Schriftart aus, als ob sie mit einem Füllfederhalter, Pinsel oder etwas anderem geschrieben wurde?
-
Jegliche angedeutete Textur des Untergrunds. Wurde auf dickem Baumwollpapier geschrieben oder auf einer Betonwand?
- Die Gesamtstimmung und das Gefühl der Handschrift. Wirkt sie ruhig oder aufgeregt? Geschwungen oder gezackt? Zurückhaltend oder unbekümmert?
Außerdem sollten Sie praktische Faktoren wie die Höhe der Ober- und Unterlängen, die Strichstärken und die Lesbarkeit sowie die Eignung der Schrift für alle denkbaren Situationen in Kombination mit anderen Schriftarten berücksichtigen.
Gerne stehen wir hier bei Monotype Ihnen zur Verfügung, wenn Sie über handschriftliche Font-Möglichkeiten sprechen möchten. Nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf.
Nostalgia: Menschlichkeit mit dem Touch vergangener Zeiten.
Nostalgia ist eine kraftvolle Möglichkeit, Ihrem Markendesign Menschlichkeit zu verleihen. Dank Filmen, Fernsehen, Büchern und dem Internet erkennen fast alle Homo Sapiens heutzutage bestimmte Design-Ären und verbinden damit bestimmte Assoziationen und Gefühle. Wenn sich ein Design auf eine zurückliegende Zeitperiode bezieht, übermittelt es Vertrautheit, Bedeutsamkeit und Trost, wie eine Familiengeschichte, die wir alle kennen und lieben.
Burger King beispielsweise schaffte es im Jahr 2021 hervorragend, das Design und das Schriftbild mit Nostalgia zu aktualisieren. Sehen Sie sich die gemütlichen, kurvigen, beruhigenden Buchstabenformen auf der Website an. In diesem Artikel von Phil Garnham, Senior Type Director bei Monotype, erfahren Sie mehr über ihre Bedeutung. Wenn Sie mehr über die Anziehungskraft und die Vorteile von Nostalgia erfahren möchten, lesen Sie dieses Interview mit Garnham.
Führen Sie einen Persönlichkeitstest durch.
Wenn Sie Schriftarten bewerten, folgen Sie Ihrem Bauchgefühl und führen Sie anschließend eine genauere Analyse durch. Fragen Sie sich:
- Fühlt sich die Schriftart an, als wäre sie von einer Maschine oder von einem Menschen entworfen worden?
- Wenn sie sich handgefertigt anfühlt – welche Art von Person hat sie entworfen? Wie würde sich diese Person anziehen? Wie würde sie sich verhalten?
- Wie regelmäßig sind die Buchstaben? Wie viel Varianz ist möglich, wenn alternative Zeichen eingewebt werden?
- Wie glatt oder zackig fühlt sich die Schriftart an? Würde sie sich bei einer Berührung angenehm anfühlen? Oder würde man sich daran stechen?
- Look at all the little details—the angles, the counters, the ligatures—and ask yourself why you think they were included and what they communicate.
Sehen Sie sich alle kleinen Details an – die Winkel, die Punzen, die Ligaturen – und fragen Sie sich, warum diese miteinbezogen wurden und was sie aussagen sollen.
In dieser Fallstudie über die Schriftart, die Monotype für M&M’s® entworfen hat, finden Sie ein Beispiel für unwiderstehlich freundliche Typografie. Sie heißt „All Together“. Jedes Detail, bis hin zu den Tintenfallen in Form eines Lächelns, stellt eine Verbindung her zur lustigen, verspielten und farbenfrohen Persönlichkeit dieser klassischen Süßigkeitenmarke.
So finden Sie die perfekte menschliche Schriftart.
Mit Monotype finden Sie einen Font, der Ihre Marke korrekt reflektiert. Besuchen Sie unsere umfangreiche Bibliothek und verwenden Sie die Suchfunktionen, um bestimmte Kategorien wie etwa Handschrift, Pinselschrift und informelle Schriftarten zu entdecken. Achten Sie auf die Gemeinsamkeiten der Auswahlmöglichkeiten, die Sie in Betracht ziehen (und der, die Sie ablehnen), während Sie verschiedene Schriftarten prüfen und bewerten. Über den Link zur Ähnlichkeitssuche können Sie neue Fonts entdecken, die Ihren Präferenzen entsprechen.
All diese Tipps für eine menschlichere Marke beginnen bei der Selbsterkenntnis.
Typografie ist ein machtvolles Werkzeug, um ein Unternehmen mit der Welt zu verbinden. Aber bevor Sie Typografie vollständig für sich nutzen können, müssen Sie sich ein absolut klares Bild von der Marke machen, die sie verkörpern soll.
Gemeinsam mit Ihrem Team sollten Sie die nötige Vorarbeit leisten und sich darüber im Klaren sein, welche Art von „menschlich“ am besten zu Ihrer Marke passt. Werden Sie persönlich. Gehen Sie ins Detail. Seien Sie analytisch. Und obsessiv. Identifizieren Sie die Sprache, die Ihre Marke nutzt (oder nicht), was sie bewegt und was ihr fundamentaler Charakter ist. Nur dann können Sie ihr durch Typografie den richtigen Ausdruck verleihen.
Denken Sie daran, dass menschliche Züge nur einen Teil Ihrer Marke ausmachen. Vielleicht soll Ihr Design auch für Innovation, Technologie oder Automatisierung stehen, neben organischeren „persönlichen“ Qualitäten. Branding ist wirklich nicht leicht.
Aber wir bei Monotype unterstützen Sie. Auch wenn Sie sich nicht für ein individuell entworfenes Font-Design entscheiden – wir bieten Ihnen eine umfangreiche Bibliothek mit mehr als 150.000 sofort einsatzbereiten Möglichkeiten. Ein Abonnement bietet Ihnen uneingeschränkten Zugriff auf Prototyping sowie kommerzielle Produktionsfonts und millionenfache Seitenaufrufe pro Monat.
Glücklicherweise besteht das Monotype-Team aus echten, lebenden Menschen, die Schriften lieben und nichts lieber tun, als Ihnen auf der Suche nach der richtigen Ausdrucksweise für Ihre Marke behilflich zu sein. Kontaktieren Sie uns gerne jederzeit.